Artikel teilen:

Grundlage für Sicherheit und Freiheit

UK 26/2016, Gebote (Seite 1: „Was wäre aus uns geworden?“)
Zu den Zehn Geboten fällt mir ein anderes Erlebnis ein: Ich hatte zur Lehrerfortbildung mit dem Thema „Judentum“ eingeladen. Die Sitzung sollte am Platz der ehemaligen Synagoge beginnen, und Rabbiner Dr. Henry Brandt war als Referent geladen. Als wir vor dem Stein der Erinnerung standen, legte sich Dr. Brandt die Kippa an und sagte: „Hier also haben Christen die Jüdische Tora mit den Zehn Geboten verbrannt.“
Stille. Keiner sagte ein Wort.
Ein Kollege hatte seine Bibel dabei und las: „Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben mir. Du sollst den Namen des Herren, deines Gottes nicht missbrauchen. Du sollst den Feiertag heiligen. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest auf Erden. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten. Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh oder alles, was sein ist.“
 Stille. Kein Wort, bis wir im Seminarraum angekommen waren. Dann wurde uns deutlich: Die Zehn Gebote – Grundlage für Sicherheit, Freiheit und Verantwortung für jedermann.
Dr. Helmut Gatzen, Pfarrer i. R., Gütersloh