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Grüne: Sachsen braucht Plan zu Munitionsbelastung in Wäldern

In Sachsen gibt es noch immer zahlreiche ehemalige Truppenübungsplätze und Munitionslager, die mit Altmunition aus beiden Weltkriegen sowie aus der Zeit der sowjetischen Besatzungszone belastet sind. Das geht aus der Antwort des sächsischen Innenministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor, die am Montag in Dresden veröffentlicht wurde. Demnach sind seit 2012 mehr als 2.100 Tonnen Kampfmittel in Sachsen geborgen worden.

Der sächsische Grünen-Abgeordnete Wolfram Günther forderte eine Strategie für munitionsbelastete Flächen in Sachsen. Altmunition sei ein großer Risikofaktor, der in den Blick der Politik gehöre, und zwar nicht erst, wenn die Katastrophe eingetreten sei, erklärte er. Eine solche Belastung der Böden bedeute „eine akute Gefahr für Feuerwehr, Hilfswerke und Polizei im Einsatzfall sowie eine dauerhafte Bedrohung für Böden und Grundwasser“.

Besonders belastet sind laut Innenministerium die Königsbrücker Heide, die Gohrischheide sowie ehemalige Munitionslager in Mittelsachsen und der Sächsischen Schweiz. Günther hatte angesichts der jüngsten Waldbrände in der Gohrischheide mit Gefährdung der Einsatzkräfte wegen im Boden lagernder Altmunition nach einem künftigen Vorgehen angefragt.

Laut Innenministerium werden Kampfmittel priorisiert nach Risiken und ausschließlich unter dem Gesichtspunkt der akuten Gefahrenabwehr beräumt. Das Ministerium erklärte aber auch: Solange die Munitionsrückstände nicht geborgen werden, bestehe eine akuten Gefahr, darunter auch eine latente Gefahr des Austritts von Stoffen, die Böden und Grundwasser belasten können.