Für Beschäftigte im Gartenbau, Forst, in der Floristik und auf dem Bau wird das Parkinson-Syndrom durch Pestizide erstmals als Berufskrankheit anerkannt. Der Kontakt mit Pflanzenschutzmitteln kann ein erhöhtes Risiko mit sich bringen, an Parkinson zu erkranken, wie die Gewerkschaft IG Bau Hamburg am Dienstag mitteilte. Mit der Neuerung hätten Betroffene über die Berufsgenossenschaft Anspruch auf Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung. Die Unterstützung reiche von medizinischer Versorgung bis zu Geldleistungen, hieß es. „Betroffene müssen allerdings nachweisen, dass sie in ihrem Berufsleben mindestens 100 Tage Pestiziden ausgesetzt waren“, sagte Achim Bartels von der Gewerkschaft.
Wer welche Unterstützung bekommt, hänge vom Einzelfall ab, hieß es. Der Gewerkschafter rät Menschen, die in gefährdeten Branchen arbeiten, sich bei Fragen an ihre jeweilige Berufsgenossenschaft zu wenden. Allein in der Landwirtschaft sind in Hamburg nach Angaben der IG Bau rund 1.680 Menschen beschäftigt, viele hätten auch mit Pflanzenschutzmitteln zu tun. Neben den „grünen Berufen“ seien auch Beschäftigte auf dem Bau Pestiziden ausgesetzt. „Gerade im Sanitärbereich kommen häufig Baustoffe mit Anti-Schimmelmitteln zum Einsatz. Und die enthalten oft Pestizide“, sagte Bartels.