Die französische Sängerin Zaho de Sagazan erhält in diesem Jahr den Großen Deutsch-Französischen Medienpreis. In einer Zeit, in der Krieg, Machtstreben und Kontroversen um Abschottung und den Abbau von demokratischen Errungenschaften die gesellschaftlichen Debatten prägen, stehe sie mit Charme, Empathie und Authentizität für eine andere Form des Miteinanders, erklärte der Vorstandsvorsitzende des Deutsch-Französischen Journalistenpreises und Intendant des Saarländischen Rundfunks (SR), Martin Grasmück, am Dienstag in Saarbrücken. Der Medienpreis wird zusammen mit dem Deutsch-Französischen Journalistenpreis am 3. November in Berlin vergeben.
„Zaho de Sagazan fasziniert durch ihre selbstverständliche Art, mit der sie sich als junge Künstlerin für Toleranz und Mitmenschlichkeit einsetzt“, betonte Grasmück. „In ihren Konzerten gelingt es ihr, von Beginn an eine enge Verbindung zu ihrem Publikum aufzubauen und durch persönliche Erzählungen ihre Alltagserfahrungen zu teilen.“ Für die jüngere Generation sei die 25-jährige Sängerin aus St. Nazaire zu einer „wichtigen Projektionsfläche geworden“, die für Weltoffenheit sowie Demokratie stehe und sich gegen „eine hasserfüllte Sprache, gegen Hetze und Intoleranz“ positioniere.
Die Künstlerin begeistert den Organisatoren des Deutsch-Französischem Journalistenpreis zufolge mit ihren Chanson-Elektro-Verbindungen das Publikum in Frankreich und Deutschland. „Inspiriert durch Kraftwerk, geprägt von der Berliner Szene und deutschen Künstlerinnen und Künstlern, gehört der Antikriegssong ’99 Luftballons’ von Nena, den Zaho de Sagazan auf Deutsch singt, zu ihrem ständigen Konzertrepertoire“, hieß es.
Der undotierte Große Deutsch-Französische Medienpreis wird jährlich an Persönlichkeiten und Organisationen vergeben, die sich in besonderer Weise um die europäische Verständigung verdient gemacht haben. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Simone Veil, Alfred Grosser, Valéry Giscard D’Estaing, Helmut Schmidt, die Hilfsorganisation SOS Méditerranée, Jürgen Habermas, das Ehepaar Beate und Serge Klarsfeld. Im vergangenen Jahr wurde der Regisseur Wim Wenders ausgezeichnet.
Der Deutsch-Französische Journalistenpreis (DFJP) wurde 1983 gestartet. Mitglieder sind unter anderem das ZDF, France Télévisions, Arte, Radio France, „Saarbrücker Zeitung“ und das Deutsch-Französische Jugendwerk. Der SR ist Federführer.