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Große Caravaggio-Ausstellung zum Heiligen Jahr in Rom

Mit seinen Hell-Dunkel-Konstrasten nimmt der Maler Caravaggio die Betrachter gefangen. In seinen Gemälden verknüpft er das Heilige mit dem Menschlichen. All das ist bald bei einer großen Schau in Rom zu sehen.

“Caravaggio pur” heißt es ab Freitag (7. März) in Rom. Bis 6. Juli sind mehr als 20 Gemälde des Barockmeisters Michelangelo Merisi (1571-1610) im Palazzo Barberini zu sehen, wie die Nationalgalerie für Antike Kunst ankündigte. Erstmals soll in breitem Kontext untersucht werden, in welcher Weise dem Meister eine künstlerische und kulturelle Revolution auch im religiösen und gesellschaftlichen Panorama seiner Zeit gelang. Anlass der Ausstellung “Caravaggio 2025” in Zusammenarbeit mit der Galleria Borghese ist das Heilige Jahr der katholischen Kirche. Zu dem Jubeljahr werden bis Anfang 2026 rund 30 Millionen Menschen erwartet.

Unter den gezeigten Werken ist das Porträt von Maffeo Barberini (1568-1644), des späteren Papstes Urban VIII., sowie als Leihgabe aus dem Madrider Prado das Ölgemälde “Ecce Homo”. Die Galleria Borghese ist mit “Der kranke Bacchus”, “David mit dem Haupt des Goliath” sowie mit “Johannes dem Täufer” vertreten. Der Maler, der auch für seinen unsteten Lebenswandel bekannt war, hat diese Gemälde wohl bei seiner letzten Flucht mit sich geführt.

Parallel zur Ausstellung sind in mehreren römischen Kirchen Gemälde von Caravaggio zu sehen, die zum Heiligen Jahr frisch restauriert wurden. Darunter sind die “Berufung des heiligen Matthäus” in der Kirche San Luigi dei Francesi sowie die “Pilgermadonna” in der Basilika Sant’Agostino al Campo Marzo.

Caravaggio, geboren im gleichnamigen Dorf bei Mailand, wurde in seiner Heimat ausgebildet, kam aber bald nach Rom. Dort wurde er dank seiner genialen Hell-Dunkel-Maltechnik und seiner lebensnahen Porträtkunst bald ein Star. Allerdings war er wegen seines aufbrausenden Temperaments umstritten.

Viele Gerüchte ranken sich um sein Leben und Sterben. Im Streit erschlug er einen päpstlichen Offizier, wurde verbannt und für vogelfrei erklärt. Um dem Henker zu entkommen, floh er zunächst nach Neapel, später nach Sizilien und Malta. Auf dem Rückweg nach Rom, wo er eine Begnadigung erhoffte, starb er mit nur 38 Jahren.