Entschleunigung statt politischer Schlagabtausch: Filme und Romane sind für Polit-Urgestein Gysi offenbar mehr als Zeitvertreib. Doch er sieht auch Verbindungen zwischen Literatur und politischem Geschehen.
Gregor Gysi (77), Linken-Politiker, hat im Kino zuletzt nach eigenen Worten den Film “Konklave” gesehen. “Das war spannend, unterhaltend, aufklärend und beflügelte mich zum Weihnachtsfest”, sagte Gysi der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung”. Die Verfilmung des gleichnamigen Romans war im November 2024 in die deutschen Kinos gekommen.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Ralph Fiennes als Kardinal Lawrence. Nachdem der Papst unerwartet gestorben ist, hat er die Aufgabe, die Wahl für dessen Nachfolger zu leiten. Kardinäle aus aller Welt reisen für das Konklave nach Rom. Als sich die Türen zur Sixtinischen Kapelle schließen, entbrennt ein Spiel um die Macht. Derweil warten Millionen von Menschen darauf, dass weißer Rauch aus dem Schornstein aufsteigt. Als resolute Ordensschwester ist Isabella Rossellini zu erleben.
In seinem soeben erschienenen Buch “Mein Leben in 13 Büchern” widmet sich Gysi auch dem “Untertan” von Heinrich Mann. Es handle sich um “eine immer noch aktuelle Geschichte”, erklärte er. Grundsätzlich schätze er beim Lesen von Literatur die Entschleunigung.