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Greenpeace: Lebensmittelkonzerne müssen Fleischproduktion drosseln

Die Konzerne Edeka, Rewe und Kaufland können ihre Klimaschutzziele laut der Umweltschutzorganisation Greenpeace nur mit einer reduzierten Fleischproduktion erreichen. Eine aktuelle Greenpeace-Recherche zeige, dass die drei Konzerne jährlich über 800.000 Tonnen Fleisch verarbeiten und so mehr als zehn Millionen Tonnen an klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen verursachen, teilte Greenpeace am Dienstag in Hamburg mit. Rewe und Kaufland hätten sich zur Klimaneutralität bis spätestens 2050 verpflichtet, Edeka sogar bis 2045.

Die Hälfte der Emissionen von Supermärkten entfalle auf klimaschädliche Fleisch- und Milchprodukte, erklärte Greenpeace. Bislang werde nicht deutlich, wie die Konzerne diese in ihren Sortimenten reduzieren wollen. Im Gegenteil: Rewe, Kaufland und besonders Edeka würden ihre Fleischproduktion seit Jahren ausbauen. Anne Hamester, Landwirtschaftsexpertin bei Greenpeace, sagte: „Ohne die Fleischmengen drastisch zu reduzieren und Transparenz über Haltungsformen und Fleischmengen herzustellen, bleibt Klimaneutralität eine leere Floskel.“

Greenpeace hat die Treibhausgasemissionen der Fleischproduktion nach eigenen Angaben von der Nachhaltigkeitsberatung Corsus Research schätzen lassen, nachdem die Unternehmen auf Anfragen zu Mengen, Haltungsformen und Emissionen weitgehend nicht reagiert hätten. „Die Konzerne lassen offen, wie sie ihre Versprechen einlösen wollen und klammern sich an ein Geschäftsmodell, das auf Kosten von Tieren, Klima und Gesellschaft geht“, erklärte Hamester.