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Speyer: Neues Grabmal erinnert an Altkanzler Kohl

Acht Jahre nach seinem Tod ist das Grab von Helmut Kohl nun vollendet. Die Witwe Maike Kohl-Richter verwandelte die Ruhestätte in ein öffentlich zugängliches Denkmal.

Das neu gestaltete Grab des früheren Bundeskanzlers Helmut Kohl
Das neu gestaltete Grab des früheren Bundeskanzlers Helmut Kohlepd-bild/Uli Deck

Die Gestaltung des Grabs von Altkanzler Helmut Kohl (1930-2017) in Speyer ist abgeschlossen. Ein rund 2,50 Meter hoher Gedenkstein aus hellgelbem Sandstein auf der Ruhestätte im Adenauerpark erinnert an den 2017 im Alter von 87 Jahren verstorbenen Bundeskanzler. Auf dem Stein steht neben dem Namen sowie dem Geburts- und Sterbedatum die Inschrift „Kanzler der Einheit“ und „Ehrenbürger Europas“. Errichtet wurde das Grabmal von dessen Witwe Maike Kohl-Richter. Damit endet ein achtjähriger Streit der Witwe und der Angehörigen um das unfertige Grab.

Das Grabmal steht in einem Steinfeld mit kniehohen Sträuchern. Dies soll ein Betreten der Ruhestätte vom vorbeiführenden Fußgängerweg durch den Park verhindern. Eine Hecke aus Zypressen und ein Zaun markieren die Grenze zum angrenzenden Friedhof des Speyerer Domkapitels. Rechts daneben steht eine Sitzbank aus Sandstein, ein QR-Code an einem Schild gibt Informationen zu Leben und Werk Kohls. Seit September war Kohls Grab im Auftrag seiner Witwe umgestaltet worden. Dieses habe nun „nicht mehr den Charakter eines klassischen Grabes, sondern eines Denkmals“, schreibt Kohl-Richter in einer Erklärung auf der Internetseite der Helmut-Kohl-Stiftung.

Umgestaltung des Kohl-Grabes beendet jahrelange Diskussionen

Das Grabmal aus heimischem Sandstein „strahlt machtvolle und kraftvolle Ruhe aus, Würde und Erhabenheit, Offenheit und Freundlichkeit“, heißt es in der Erklärung weiter. Das Denkmal sei nicht unnahbar, verlange aber vom Betrachter doch Respekt und Abstand. „Es ist genau, was ich mir für meinen Mann vorgestellt habe“, so die Kohl-Witwe. „Ich bin mir sicher, es würde ihm auch gefallen.“

Wo zuvor ein schlichtes Holzkreuz stand, erinnert nun ein 2,50 Meter hoher Gedenkstein aus Sandstein
Wo zuvor ein schlichtes Holzkreuz stand, erinnert nun ein 2,50 Meter hoher Gedenkstein aus Sandsteinepd-bild/Uli Deck

Der Zustand des Kohl-Grabes hatte in der Bevölkerung in den vergangenen acht Jahren für Diskussionen gesorgt: Er liegt in einem umzäunten Grab im Adenauerpark in der Nähe des Speyerer Bahnhofs bestattet. Das verwitternde Holzkreuz und ein Zaun wurden nun entfernt, die Ruhestätte war während der Grabumgestaltung durch einen Sichtschutz verhüllt worden.

Stadt und Bistum Speyer äußern sich nicht zur Grabgestaltung

Die Stadt Speyer und das Bistum Speyer hatten in Vergangenheit auf eine finale Gestaltung des Grabes gedrängt. Man maße sich nicht an, über die fertiggestellte Grabanlage zu urteilten, teilte die Stadt Speyer auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mit. Dies sei eine private Angelegenheit der Familie. Auch das Bistum Speyer wollte sich dazu nicht äußern.

Am 1. Juli 2017 war der CDU-Politiker Helmut Kohl, der von 1982 bis 1998 Bundeskanzler war, nach einer Trauerfeier im Speyerer Dom unter der Teilnahme von Staatsgästen aus aller Welt bestattet worden. Dessen Söhne hätten ihn lieber im Familiengrab in Ludwigshafen-Friesenheim bestattet gesehen, wo auch seine erste Ehefrau Hannelore begraben liegt.