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Gotteshaus für Putzmuntere

Nach Kuschkow braucht der Pfarrer weder Kirchenschlüssel noch Abendmahlswein mitzubringen.

Von Andrea von Fournier

In den 1830er Jahren bekamen die Bewohner von Kuschkow am Rande des heutigen Biosphärenreservats Spreewald den lang ersehnten würdigen Ort für Gebet und Zusammenkunft: Für 5000 Taler wurde das heutige Gotteshaus im schinkelschen Stil errichtet. Die kleine Dorfgemeinschaft brachte 3500 Taler auf, den Rest spendierte der König von Preußen. In diesen Tagen feiert das Dorf die Fertigstellung seiner Kirche nach einer umfangreichen, fast einjährigen Sanierung. Für 5000 heutige Taler war die allerdings nicht zu haben. KiBa-Stiftung, Kirchenkreis, Landeskirche, Förderkreis Alte Kirchen und der Landkreis griffen der Kirchengemeinde unter die Arme. Als nach dem Zweiten Weltkrieg Flüchtlinge kamen, zählte man bis zu 1000 Menschen. Damals wie heute bewiesen Kuschkower Christen und Dorfgemeinschaft, dass die Kirche ihre Mitte ist: als jetzt das Dach gedeckt werden sollte und die Denkmalbehörde überraschend beschied, dass dies auf dem Schiff mit den alten Ziegeln zu geschehen habe. „Über einen Zeitraum von drei Wochen kamen mehr als 100 Helfer aus Kuschkow, aus umliegenden Kirchengemeinden und Dörfern und putzten Unmengen Steine“, sagt Pfarrer Arndt Kindermann begeistert. GKR-Vorsitzender Thomas Schulz ergänzt, dass an dem Morgen, als die Dachdecker ihr Werk begannen, die Ziegel bereits sauber griffbereit lagen. Als sei nichts geschehen.(…)

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