Von Stephan Philipp
Predigttext am Sonntag Sexagesimae: Jesaja 55, 10 – 12a10 Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen, 11 so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende. 12 Denn ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden.
Als junge Pfarrerin hatte sie als Text für eine ihrer ersten Predigten gewählt: „Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott. Redet mit Jerusalem freundlich und predigt ihr, dass ihre Knechtschaft ein Ende hat, dass ihre Schuld vergeben ist“ (Jesaja 40,1.2a). Das sollte ihr „Programm“ in der Gemeindearbeit sein. Fröhlich und mit viel Enthusiasmus begann sie. Doch irgendwann und immer öfter nistete sich ein Gedanke in ihr ein: „Das ist doch alles nur vergebliche Liebesmüh!“ So zweifelte sie, wenn sie nach den Früchten ihrer Arbeit Ausschau hielt. „Worte, in den Wind gesprochen“ , so könnte einmal das Buch mit ihren besten Predigten heißen; ein Buch über die Erfahrung, wie wenig sie bewirkt hatten.
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