Mit Bibel und Koran liegen dem Christentum wie dem Islam „Urkunden des Glaubens“ zugrunde, die auf gemeinsamen religionskulturellen Überlieferungen beruhen. Daher haben sie manches gemeinsam, etwa die Moses- und Josephsgeschichte oder apokryphe Erzählungen. Diese Überlieferungen sind jedoch einer jeweils anderen Mitte zugeordnet, die in den jeweiligen Offenbarungen Gottes besteht und das Selbstverständnis beider Religionen unterschiedlich bestimmt. Damit die Menschen das in den Schriften Gesagte verstehen, bedarf es in beiden Fällen der Arbeit der Auslegung. Die folgende Gegenüberstellung lässt in den Unterschieden auch Gemeinsames erkennen.
Die Texte wurden im März dieses Jahres bei der Frühjahrsklausurtagung der Bischofskonferenz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) vorgestellt. Sie wurde erarbeitet von der evangelischen Wissenschaftlerin Susanne Heine und dem muslimischen Wissenschaftler Serdar Kurnaz. Susanne Heine war bis zu ihrer Emeritierung im Jahr 2010 Professorin für Praktische Theologie an der Universität Wien. Sie unterrichtete zudem von 2006 bis 2014 im Rahmen des Masterstudiums „Islamische Religionspädagogik“ der Universität Wien. Serdar Kurnaz lehrt als Juniorprofessor Islamische Theologie an der Universität Hamburg. UK
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Gottes Worte
Buchreligionen nennt man Christentum und Islam, weil die jeweilige Offenbarung Gottes in Buchform niedergeschrieben ist. Was verbindet und unterscheidet die heiligen Schriften?