In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:
Zarte Klaviermusik klingt aus dem Off, Regen, Matsch, zwei Rolls Royce auf engen Landstraßen. Dann öffnet sich das Bild; zu sehen ist ein prächtiges Schloss: Gosford Park! Hier trifft sich eine Jagdgesellschaft. Alter Adel, zum Teil mit frischem, nicht ganz so vornehmem Blut angereichert.
Ein Gast wird misstrauisch beäugt; ein US-amerikanischer, jüdisch-homosexueller Filmproduzent, sozusagen der heimliche Hofnarr. Sie alle bringen ihre Dienstboten mit, die von Butlern kommandiert werden, welche kaum weniger Standesdünkel haben als die Herrschaften.
Feine Unterschiede, etwa wie am Morgen der Tee und zur Nacht die heiße Milch zubereitet werden, spiegeln am unteren Ende der Gesellschaft getreu die interne Hierarchie wider. Als dann ein Mord geschieht, wird allerdings die Biestigkeit hinter der illustren Fassade sichtbar.
Regisseur Robert Altman schuf mit “Gosford Park” 2001 eine wunderbare schwarze Komödie, nicht zuletzt getragen durch scharfzüngige Dialoge und ein glänzendes Schauspieler-Ensemble mit Michael Gambon, Kristin Scott-Thomas, Maggie Smith, Tom Hollander und Clive Owen, das intellektuelle Action vom Feinsten anreicht.
Brillante Dialoge, Witz und scharfe Intelligenz, vor allem Humanität und Neugier: “Gosford Park” ist perfektes Kino, das unterhält und etwas zu sagen hat, das glücklich macht. Eine kluge Komödie über die Grausamkeit hinter der glänzenden Fassade der feinen Gesellschaft, der die überaus elegante Inszenierung mit Witz, brillanten Dialogen und scharfer Intelligenz einen Spiegel vorhält.