Rund 20 Göttinger Initiativen, Vereine und jüdische Gemeinden beteiligen sich in diesem Jahr an der Veranstaltungsreihe „Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus“. Zwischen dem 9. November 2023 und Ende Januar gibt es in der Stadt und umliegenden Orten mehr als 30 Veranstaltungen, wie die Organisatoren am Montag mitteilten. Der 9. November markiert den Jahrestag der Judenpogrome, der 27. Januar ist der Internationale Holocaust-Gedenktag.
Geplant sind im genannten Zeitraum Lesungen, Führungen, Ausstellungen, Vorträge, Konzerte und ein Theaterstück. Ein Schwerpunktthema sind die Bücherverbrennungen durch die Nationalsozialisten vor 90 Jahren. Der Veranstaltungszyklus findet das 26. Jahr in Folge statt.
Die Ausstellung „Verbrannte Orte“ dokumentiert Orte, an denen Bücher unliebsamer Autoren zu Scheiterhaufen aufgeschichtet und verbrannt wurden. Im Rahmen der Schau gibt es den Angaben zufolge auch eine Lesung von queerer Literatur, die von den Nazis ausgelöscht wurde.
In der Veranstaltung „Die Kriegsverbrecherlobby“ des ver.di-Bildungswerks geht es um bundesdeutsche Hilfen für im Ausland inhaftierte NS-Täter in der Nachkriegszeit. Die Gruppe Femko befasst sich mit feministischem und antifaschistischem Gedenken am Ort des ehemaligen KZ Uckermark.
Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit berichtet in einem Vortrag über die „Erben der Arisierung“. Die Geschichtswerkstatt Göttingen bietet einen Stadtteilrundgang zum Thema Rolle der Hebammen im Nationalsozialismus an. Das vollständige Programm ist auf der Homepage des Bündnisses einzusehen (www.gedenken-an-die-opfer-des-nationalsozialismus.de).