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Gewerkschaft will mehr auf sexualisierte Gewalt in Schulen achten

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) will sich künftig intensiver mit Prävention und Konsequenzen sexualisierter Gewalt in pädagogischen Einrichtungen befassen. Dazu gehöre eine fortlaufende Aufklärung und Sensibilisierung der Mitglieder und der Fachöffentlichkeit durch Publikationen und Veranstaltungen, erklärte die GEW-Bundesvorsitzende Maike Finnern anlässlich der Veröffentlichung einer Studie zum „Umgang mit sexualisierter Gewalt in der GEW von 1950 bis heute“.

Die rund 360 Seiten umfassende Studie war am Dienstagabend in Berlin vorgestellt worden. Sie stammt vom Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) und vom Dissens-Institut für Bildung und Forschung. Im Mittelpunkt standen Interviews mit Betroffenen und Experten sowie mehrere Rechtsschutzfälle der Gewerkschaft und Publikationen der vergangenen Jahrzehnte.

Demnach war sexualisierte Gewalt innerhalb der GEW lange Zeit nur ein Randthema und wurde „außerhalb von pädagogischen Institutionen verortet“. Die „Ermöglichungsbedingungen von sexualisierter Gewalt im schulischen Kontext“ blieben unerkannt. Erst seit 2010, mit der Offenlegung entsprechender Fälle am Berliner Canisius-Kolleg, werde das Thema öffentlich behandelt.