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Gewerkschaft warnt vor Kita-Schließungen

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) warnt vor einem vorschnellen Abbau von Kindergartenplätzen in Thüringen. Die stetig sinkenden Geburtenzahlen im Freistaat seien eine große demografische Herausforderung, erklärte ein GEW-Sprecher am Freitag in Erfurt. Die Schließung zahlreicher Kindergärten in den kommenden Jahren müsse jedoch verhindert werden.

Stattdessen sollte die vom Thüringer Landtag beschlossene Kommission zur Finanzierungssystematik von Kindergärten schnellstmöglich einberufen werden, forderte die Gewerkschaft. Überhastete Strukturentscheidungen müssten vermieden, pädagogisches Personal gehalten und gemeinsam mit Land und Kommunen nachhaltige Lösungen entwickelt werden.

Junge Familien im Freistaat benötigen laut GEW ein politisches Zeichen der Verlässlichkeit. Eltern, die auf wohnortnahe Betreuung angewiesen sind, seien verunsichert. Wer in Größenordnungen Kindergartenplätze abbaue, werde Thüringen unattraktiv für junge Menschen und Familien machen, die dann weggehen oder nicht herziehen werden.

Die Thüringer GEW-Vorsitzende Kathrin Vitzthum regte an, den gesetzlich vorgegebenen Betreuungsschlüssel in den landesweit 1.400 Einrichtungen zu verbessern. Im Gegenzug könne auf die Finanzierung eines weiteren beitragsfreien Kindergartenjahres aus Haushaltsmitteln des Freistaats verzichtet werden.

Die aktuell sinkenden Kinderzahlen im Freistaat führen zu rückläufigen Belegungen in den Kindergärten. Das bringt die Träger in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Ihnen entgehen sowohl Fördermittel vom Land als auch Elternbeiträge.