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Gewerkschaft: Tarifverträge für mehr Lohngerechtigkeit für Frauen

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Hamburg sieht in Tarifverträgen ein „wirksames Mittel“ gegen die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern. „Frauen verdienen in tarifgebundenen Betrieben durchschnittlich 3,70 Euro pro Stunde mehr als Frauen in nicht tarifgebundenen Betrieben“, sagte Hamburgs DGB-Vorsitzende Tanja Chawla. Tarifverträge würden Transparenz, Sicherheit und Planbarkeit schaffen, teilte der DGB am Dienstag mit. Anlass ist der Equal Pay Day am (morgigen) Mittwoch (6. März), bis zu dem Frauen durchschnittlich arbeiten müssen, um das zu verdienen, was Männer über das Jahr bis Ende 2023 verdient haben.

Bundesweit stagniert laut DGB die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen bei 18 Prozent, 2023 betrug der Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen 4,46 Euro pro Stunde. Deutschland habe damit die dritthöchste Lohnlücke in der Europäischen Union. Bis zur Geschlechtergerechtigkeit sei noch viel zu tun: Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sollte verbessert und Jobs, in denen überwiegend Frauen arbeiten, besser bezahlt werden. Chawla: „Die Entlohnung und die Arbeitsbedingungen in den Bereichen Gesundheit, Erziehung und Soziales müssen verbessert werden, um den Gender Pay Gap zu schließen, aber auch um dem Fachkräftemangel in diesen Bereichen zu begegnen.“

Die geschlechtsspezifische Entgeltlücke sei dabei nicht nur ein Problem für die Existenzsicherung von Frauen, sondern habe auch Auswirkungen auf ihr Armutsrisiko im Alter. „Bundesweit sind 2,7 Millionen Frauen von Altersarmut bedroht. Trotz Vollzeitarbeit wird jede Dritte voraussichtlich weniger als 1.000 Euro Rente erhalten“, sagte die Hamburger DGB-Vorsitzende.