Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di kritisiert den geplanten Personalabbau beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR). Der Ankündigung der Rundfunkanstalt, Stellen in den nächsten Jahren zu streichen, fehle eine ausreichende sozialverträgliche Gestaltung, erklärte die Gewerkschaft am Freitag. Die Einschnitte müssten „zwingend unter Einbeziehung von sozialer Verantwortung und Sensibilität erfolgen“.
Auf „absolutes Unverständnis“ stoße, dass nun sowohl freie als auch feste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von einem Arbeitsplatzverlust betroffen sein könnten, hieß es. Das verstärke die Ängste der Beschäftigten. Zudem erschließe sich nicht, warum die natürliche Fluktuation der nächsten Jahre nicht ausreichen soll. Etwa 540 Mitarbeitenden würden bis 2030 ohnehin in den Ruhestand gehen.
Die Gewerkschaft ver.di forderte den MDR zum Dialog auf. Zudem mahnte sie eine transparente Kommunikation über die Pläne und ihre Auswirkungen auf die Belegschaft sowie die Öffentlichkeit an.
Der MDR rechnet nach eigenen Angaben für das Wirtschaftsjahr 2024 mit einem Defizit von 56,7 Millionen Euro. Die geplante Gesamtaufwendung beträgt demnach rund 780,6 Millionen Euro. Das Defizit soll der Rundfunkanstalt zufolge durch Entnahmen aus noch vorhandenen Rücklagen gedeckt werden.