Laut „Überstunden-Monitor“ des Pestel-Instituts haben Beschäftigte in Hamburg im vergangenen Jahr rund 19,9 Millionen Arbeitsstunden zusätzlich geleistet. Davon waren 12,6 Millionen Stunden ohne Bezahlung, hieß es in der am Donnerstag vorgestellten Studie, die von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Auftrag gegeben wurde. Bundesweit wurden demnach im vergangenen Jahr knapp 761,5 Millionen Überstunden gearbeitet, davon rund 435 Millionen unbezahlt, wie die NGG am Donnerstag mitteilte.
In Hamburg hätten alle Beschäftigten zusammengenommen den Unternehmen „durch unbezahlte Mehrarbeit rund 180,9 Millionen Euro quasi geschenkt. Und das ist schon äußerst sparsam – nämlich nur auf Mindestlohn-Basis – gerechnet“, sagte Silke Kettner von der NGG Hamburg-Elmshorn. Der Überstunden-Berg sei auch ein Gradmesser für den Fachkräftemangel in Hamburg. Laut Studie leisteten Beschäftigte in Hotels, Restaurants und Gaststätten im vergangenen Jahr in der Hansestadt rund 385.000 Überstunden, davon 157.000 ohne Bezahlung.
Es sei „höchste Zeit, das Fachkräfte-Loch zu stopfen, das die Corona-Pandemie noch vergrößert hat“, forderte die Gewerkschaft. Dafür müssten Hotels und Restaurants bereit sein, attraktive Löhne zu bezahlen. Perspektivisch sollte der Gastro-Startlohn für eine Köchin oder einen Restaurantfachmann nach der Ausbildung bei 3.000 Euro pro Monat für einen Vollzeitjob liegen, hieß es.