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Gewalt gegen Zivilisten in Mali durch Islamisten und Armee

In Mali sind in den vergangenen Monaten laut Menschenrechtlern zahlreiche Zivilisten von islamistischen Gruppierungen und Armee-Streitkräften misshandelt und getötet worden. Die Übergangsregierung, die seit dem Staatsstreich im August 2020 an der Macht ist, müsse die Vorfälle glaubwürdig aufklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, forderte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) am Donnerstag.

Während die der Al-Qaida nahe stehende “Gruppe für die Unterstützung des Islams und der Muslime” (JNIM) seit Anfang April für den Tod von 160 Zivilisten verantwortlich sei, sollen Angehörige der Armee bis zu 40 Personen getötet haben, darunter mindestens 16 Kinder, hieß es. “Die gezielte Tötung von Zivilisten sind Kriegsverbrechen”, so Ilaria Allegrozzi, leitende Sahel-Forscherin von HRW.

Nach einer Rebellion der Tuareg im Norden Malis sowie einem Putsch im Jahr 2012 haben sich islamistische Gruppierungen ausgebreitet. Einschätzungen verschiedener nichtstaatlicher Organisationen zufolge hat die Gewalt seit den Staatsstreichen von 2020 und 2021 erneut zugenommen. Derzeit verlässt die Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen (Minusma) das Land. Die Übergangsregierung von Assimi Goita kooperiert mit Milizen der umstrittenen russischen Söldnergruppe Wagner. Auch ihnen werden Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.