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Gesundheitswoche thematisiert soziale Ungleichheiten

Die diesjährige Thüringer Gesundheitswoche thematisiert von Freitag an bis 22. November soziale Ungleichheiten bei der Gesundheitsversorgung. Personen mit niedrigem sozialem Status seien überproportional häufig von chronischen Krankheiten, psychosomatischen Beschwerden und Behinderungen betroffen, teilte das Thüringer Gesundheitsministerium am Montag in Erfurt mit. Unter dem Motto „Soziale Ungleichheit und Gesundheit“ würden für sie und alle Interessierten thüringenweit rund 50 Veranstaltungen angeboten.

Die Beratungs- und Kursangebote reichten „von Aquafitness bis Zähneputzen“. So gebe es beispielsweise in Sömmerda die Beratungsveranstaltung „Wir helfen durch den Gesundheitsdschungel“ und in Ilmenau ein Training zur „Aktiven Bewältigung von Arbeitslosigkeit“.

Epidemiologische Untersuchungen bestätigten regelmäßig den Einfluss des sozialen Status auf die Gesundheit und Lebenserwartung auch in Deutschland, erklärte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke). Personen mit niedrigem sozialem Status bewerteten ihre Gesundheit in der Regel schlechter und berichten häufiger über gesundheitsbedingte Einschränkungen im täglichen Leben.

Konsequenzen dieser Chancenungleichheit seien ein erhöhter Bedarf an medizinischer Versorgung und sozialer Absicherung im Krankheitsfall. Auch Menschen ohne Papiere oder ohne legalen Aufenthaltsstatus, Geflüchtete und auch Deutsche ohne Krankenversicherung seien vom Regelsystem ausgeschlossen und hätten oftmals keinen Zugang zu rechtzeitiger und bedarfsgerechter Gesundheitsversorgung.