Die Panamerikanische Gesundheitsorganisation (PAHO) hat sich besorgt über den Anstieg der Dengue-Infektionen auf dem amerikanischen Doppelkontinent geäußert. Seit Jahresbeginn seien mehr als 3,5 Millionen Ansteckungen und über 1.000 Todesfälle im Zusammenhang mit der Krankheit gezählt worden, sagte PAHO-Direktor Jarbas Barbosa am Donnerstag (Ortszeit) in Washington. Es handele sich um den schlimmsten Dengue-Ausbruch in der Region seit Beginn der Aufzeichnungen.
Mit 92 Prozent der Fälle sind den Angaben zufolge die südamerikanischen Länder Brasilien, Paraguay und Argentinien am stärksten betroffen. Barbosa äußerte sich besonders beunruhigt über erste Ansteckungen in der Karibik, wo normalerweise erst ab Mitte des Jahres mit dem Aufkommen der Krankheit gerechnet wird. Man habe dort bereits 25.000 Fälle registriert und rufe die Behörden auf, sich auf einen besonders starken Ausbruch vorzubereiten.
Das Dengue-Virus wird über die Gelbfiebermücke übertragen. Die Krankheit führt zu starkem Fieber und Schmerzen. Aufgrund der höheren Temperaturen im Zuge des Klimawandels breitet sich der Überträger immer weiter aus. Bereits jetzt hat Puerto Rico den sanitären Notstand aufgrund der Dengue-Ansteckungen erklärt.
Die PAHO rief die betroffenen Länder auf, ihre Gesundheitssysteme auf einen größeren Patientenansturm vorzubereiten. Die Übertragung durch die Gelbfiebermücke wird vor allem durch den Einsatz von Pestiziden und die Beseitigung von Brutplätzen bekämpft.