Lässt sich männliche Kunst von weiblicher unterscheiden? Dieser Frage spürt nun eine Ausstellung in der Münchner Galerie der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst nach.
Im Zeichen von “Zunder und Zartheit” steht die kommende Ausstellung ausgewählter Mitglieder der Deutschen Gesellschaft (DG) für christliche Kunst. Nachdem die vergangene Schau dieser Art in der Münchner Galerie des Vereins nur Künstlerinnen gewidmet war, sind dieses Mal die Männer dran, wie es in der Ankündigung heißt. Vom 4. Juli bis 18. September werde der Blick darauf gelegt, was die Männer bewege und wie sie sich selbst in einer Kunstwelt reflektierten, in der vieles im Umbruch sei.
Der Ansatz erscheine ein wenig provokant in einer Zeit, in der feministische Debatten und Forderungen nach Gleichberechtigung zum Alltag gehörten, räumten die Veranstalter ein. Schließlich sei mit Beginn der Epoche von Sturm und Drang (1765-1785) der Mann als Genie und Urbild des höheren Menschen verherrlicht worden. Davon habe sich vor allem die Kunstwelt lange nicht erholt. “Die Frau gebar die Kinder, der Mann gebar die Kunst.” Aber lasse sich “männliche” Kunst von “weiblicher” unterscheiden, sei die Frage.
Die ausgestellten Werke ließen sich nicht in einfache Kategorien pressen, heißt es weiter. Sie seien poetisch, fragend, manchmal rau, manchmal sanft und sollten dazu führen, ins Gespräch zu kommen. Von Friedrich Koller (Jahrgang 1939) werde die Skulptur “Up and Down” präsentiert, die sich als ein Angebot für Kommunikation verstehe. Von Manfred Mayerle (Jahrgang 1939) stammten die “Aschequadrate”, die zwischen 1988 bis 2025 auf Mallorca entstanden seien.
Von Günter Nosch (Jahrgang 1956) seien zwei Vitrinen zu sehen: Die eine zeige eine Auswahl künstlerischer Tagebücher, die die Sprache verhandelten; in der zweiten werde eine neue Werkserie mit Schriftsetzungen auf weißen Porzellantellern erstmalig vorgestellt. Von Peter Paul Rast (Jahrgang 1952) komme ein Werkkomplex aus Fotografien mit dem Titel “Feldbett und Rosen”. Die Videoarbeit zeige den Text des Goethe-Gedichtes “Heidenröslein” (1789) sowie eine musikalische Interpretation von Franz Schuhbeck des von Franz Schubert komponierten Volkslieds (1815).
Camill von Egloffstein (Jahrgang 1988) hat laut Mitteilung drei neue großformatige Messermalereien geschaffen, die sich mit dem Thema der männlichen Seilschaften beschäftigen. Bruno Wank (Jahrgang 1961) habe Pastellzeichnungen gemacht, die er beidhändig und mit geschlossenen Augen gemalt habe. Dazu kämen drei überlebensgroße schwarze Figuren aus seiner Serie “Allies”.