Von Monika Herrmann
Der Berliner Kurfürstendamm ist reich an hippen Geschäften. Billig, superbillig und auch extrem teure Kleidung kann man hier kaufen. Läden öffnen und schließen wieder – je nach Umsatz und Nachfrage. Im Turm der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche ist alles ganz anders.
Der kleine Laden besteht seit fast 40 Jahren. “Besuchen Sie unseren Weltladen”, steht auf dem Plakat direkt vor der Kirche und mitten auf dem Gehweg. “Ein Weltladen – was ist das denn?”, fragen Passanten. Einige gehen die wenigen Stufen hoch und betreten eine andere, fast fremde Welt. Keine prall gefüllten Regale, keine Neonbeleuchtung, nichts, was zum Konsumrausch einlädt. Stattdessen: Bescheidenheit.
Produkte aus Asien, Afrika, Lateinamerika stehen oder hängen in Regalen und an den roh verputzten Wänden. Renate Neumann zeigt stolz auf die Vielfalt. Pullover aus Peru, Seidentücher aus Indien, Taschen aus Tansania. Auf der anderen Seite: Schmuck, Kaffee, Tee, Gewürze, Schokolade, Honig. “Bei uns bekommen Sie nur Produkte, die von Menschen hergestellt wurden, die bei den üblichen Handelsketten keine Chance haben”, sagt Neumann. Im Klartext: Die Produkte werden in den armen Ländern hergestellt und gelangen über spezielle Organisationen nach Deutschland.
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