Die Glocken der evangelischen Kirche im niederbayerischen Velden (Kreis Landshut) verstummen: Die Kirchengemeinde trenne sich vom Pfarrhaus und der Andreaskirche, sagte die Landshuter Dekanin Nina Lubomierski am Mittwoch auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd). Das kirchliche Gemeindezentrum aus dem Jahr 1969 und das leerstehende Pfarrhaus aus den 1990er-Jahren sollen in einem Bieterverfahren verkauft werden. Bis Ende Juni konnten sich kaufwillige Interessenten für die kirchlichen Gebäude melden. Der Kirchenvorstand werde zeitnah die eingegangenen Gebote sichten und zusammen mit der kirchlichen Aufsichtsbehörde entscheiden, sagte die Dekanin.
An diesem Sonntag (6. Juli) wird die Dekanin zusammen mit Klaus Stiegler, dem Regionalbischof im Kirchenkreis Schwaben-Altbayern, die Kirche offiziell entwidmen. Hintergrund für die Veräußerung seien die abnehmende Zahl der Kirchenmitglieder und fehlende Zuschüsse für die Sanierung der Andreaskirche. Während sich das Pfarrhaus noch in einem passablen baulichen Zustand befinde, sei das Kirchengebäude stark sanierungsbedürftig. „Für eine grundlegende Sanierung, wie sie erforderlich wäre, fehlt uns schlichtweg das Geld“, sagte die Dekanin.
Nur noch einmal im Monat war in der traditionsreichen Andreaskirche, einst mit großem Engagement von Heimatvertriebenen erbaut, Gottesdienst gefeiert worden. An den anderen Sonn- und Feiertagen konnten die rund 700 evangelischen Gemeindemitglieder die Christuskirche in Vilsbiburg besuchen. Künftig feiert die Gemeinde einmal im Monat ihren Sonntagsgottesdienst in der Kapelle des Seniorenheims St. Vinzenz in Velden. Am 6. Juli wird bei der Entwidmung der Andreaskirche das Abendmahlsgeschirr in einer feierlichen Prozession in die Kapelle des Seniorenheims getragen. (2183/02.07.2025)