Egoismus, Stress, Enttäuschungen – immer mehr Menschen ziehen sich von anderen zurück. Einsamkeit greift um sich, und zwar auch bei den Jüngeren. Das Schlimme daran: Wer einsam ist, entwickelt häufig depressive Symptome, und Menschen mit Depressionen ziehen sich häufiger zurück und werden einsam – ein Teufelskreis. Um den zu durchbrechen, müssen alle aktiv werden.
Hingucken gegen Einsamkeit
Laut einer Studie, die von der Kaufmännischen Krankenkasse in Auftrag gegeben wurde, gab über ein Drittel der 18- bis 50-Jährigen an, sich einsam zu fühlen. Der Grund dafür: das negative soziale Miteinander. Egoismus, Aggressivität und mangelnde Empathie in der Gesellschaft lassen die Betroffenen ihre Kontakte einschränken. Mehr als die Hälfte gab an, dass ihnen aufgrund von stressigen Jobs oder Kindererziehung keine Zeit für Kontaktpflege bleibt. Ein weiterer Faktor war Enttäuschung durch andere. 64 Prozent der 18- bis 50-Jährigen gaben an, sich bereits einsam gefühlt zu haben.
Die Kirche kann Angebote gegen Einsamkeit machen
Die Zahlen erschrecken, erstaunen aber nicht. Die negative Stimmung, die Unsicherheit nehmen viele wahr. Umso wichtiger ist es, dem etwas entgegenzusetzen. Gerade die Kirche kann hier Angebote machen, um zu helfen. Fürsorge, Mitgefühl, Gemeinschaft – das ist das Kerngeschäft der Kirche. Und mit Angeboten für Ältere hat sie bereits gute Erfahrungen gemacht.
Das neue Jahr hat gerade erst angefangen. Mehr Mitgefühl, Freundlichkeit, Verständnis füreinander – das ist ein Vorsatz für 2025, den wir uns alle vornehmen können. Beziehungen mit anderen Menschen bauen Selbstbewusstsein auf und schenken Geborgenheit.
Mit einem Gespräch oder einem Besuch ist die Einsamkeit nicht weg. Aber ein freundliches „Hallo“, ein Lächeln, ein Blick, das kann ein erster Schritt sein. Und ein erster Schritt kann die Richtung weisen.