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Geflüchteter Bischof in Myanmar ruft zu Versöhnung auf

Kayah mit seinem großen christlichen Bevölkerungsanteil ist einer der Brennpunkte des bewaffneten Widerstands gegen die Junta in Myanmar. Der katholische Bischof von Loikaw zählt zu den vielen tausend Binnenvertriebenen.

Der durch den Bürgerkrieg in Myanmar aus seinem Bistum Loikaw vertriebene katholische Bischof Celso Ba Shwe hat die Katholiken zum Einsatz für ein Ende der Gewalt aufgerufen. “Es ist an der Zeit, wahre Freiheit und dauerhaften Frieden zu finden, indem wir Versöhnung aufbauen und Hass, Aggression und Feindseligkeit aufgeben”, sagte Bischof Shwe (59) in der Kathedrale des Erzbistums Taunggyi im Shan-Staat, wie der asiatische Pressedienst Ucanews (Freitag) berichtet. Hunderte Katholiken hätten an der Liturgie teilgenommen – die meisten von ihnen genau wie der Bischof Binnenvertriebene.

Der Bischof floh im November aus Loikaw im Unionsstaat Kayah zunächst ins benachbarte Bundesland Shan, zog aber später in die Pfarrei Sondu nach Demoso, einer Stadt seines Bistums in Kayah. Vor einem Jahr zum Bischof ernannt, konnte er seinen ersten Weihnachtsgottesdienst nicht in seiner eigenen Kathedrale feiern. Möglicherweise kann er laut Ucanews auch nicht die Ostergottesdienste in seiner Bischofskirche zelebrieren, wie es das Kirchenrecht vorsieht.

Seit November sind etwa 40.000 der schätzungsweise 50.000 Einwohner der Stadt Loikaw aus ihren Häusern geflohen, nachdem das Militär mit Luftangriffen und Artilleriebeschuss eine Offensive gegen die Miliz der Volkgruppe der Karen gestartet hatte. Nach Angaben von Hilfsorganisationen wurden seit dem Putsch vor drei Jahren 250.000 der rund 300.000 Einwohner von Kayah vertrieben. Etwa 80.000 von ihnen sind in von der Kirche geführten Lagern untergebracht.

In Loikaw sind laut Ucanews Junta-Truppen rund um die Bischofskirche und das Pastoralzentrum stationiert, von wo aus sie Angriffe auf Rebellenstellungen und zivile Ziele führen. Insgesamt habe die Armee bislang zwölf Kirchen im Bistum Loikaw beschädigt oder zerstört. Rund drei Viertel der 41 Pfarreien des Bistums seien von den Bewohnern verlassen worden.