Eine Ausstellung in Stuttgarts Domkirche St. Eberhard widmet sich anhand von Gedichten dem Thema sexueller Missbrauch. Die Texte stammen von der Juristin Carola Moosbach, die als Kind in ihrer Familie missbraucht wurde, wie das Stadtdekanat am Mittwoch mitteilte. In ihren Werken verarbeitet sie das Erlebte.
Die von 13. bis 27. November ausgestellten Gedichte beschreiben den Angaben zufolge Gewalt, Schmerz und die Auseinandersetzung mit Gott, aber auch Hoffnung. Sie stammen aus dem Band „Ins leuchtende Du. Aufstandsgebete und Gottespoesie“. „Mit der Ausstellung schaffen wir einen Ort, an dem Betroffene zu Wort kommen“, sagte Organisatorin Angela Schmid. Die Kirche müsse sich ihrer Schuld und ihren Versäumnissen stellen.
An einer Begleitveranstaltung am 21. November wirkt die Autorin Johanna Beck mit. Sie hat laut Mitteilung selbst spirituellen und sexuellen Missbrauch durch einen Priester erfahren. Die Gedichte von Moosbach hätten in ihrem Aufarbeitungsprozess eine wichtige Rolle gespielt, sagte Beck. Sie seien „heilsam“.
Am 18. November ist der von der Deutschen Bischofskonferenz ausgerufene Gebetstag für die Betroffenen von sexuellem Missbrauch. Auf diesen Termin bezieht sich laut Veranstalter auch die Ausstellung. (2743/29.10.2025)