Die stille Heldin und Gerechte unter den Völkern, Elsa Blochwitz (1899-1992), wird in ihrer Heimatstadt Berlin mit einer Gedenktafel geehrt. Diese soll am 15. Juli am Kurfürstendamm 177 im Stadtteil Wilmersdorf enthüllt werden, wie die Senatskulturverwaltung am Dienstag in der Hauptstadt ankündigte. Blochwitz lebte ab 1935 an der Adresse, konkret im Gartenhaus.
Die gebürtige Sächsin hatte während der Zeit des Nationalsozialismus über 70 verfolgte Jüdinnen und Juden in Berlin versteckt. Sie half ihnen somit, die Zeit der Verfolgung und die Luftangriffe während des Zweiten Weltkrieges zu überleben. Die ledige Frau reparierte den Angaben der Senatskulturverwaltung zufolge Seidenstrümpfe.
Ihre Unterstützung für verfolgte Jüdinnen und Juden sei vielseitig gewesen. So habe sie Räume an jüdische Bekannte vermietet und ihnen später zur Emigration verholfen. Anderen Jüdinnen half sie mit dem Schmuggel von Kleidung, Lebensmitteln und Spielzeug ins Ghetto. Später gewährte sie Verfolgten Unterschlupf und versteckte sie in Kellerräumen und Wohnungen. Blochwitz half demnach auch politisch Verfolgten und Zwangsarbeitern.
Blochwitz starb in hohem Alter 1992 in Berlin. Mit den Berliner Gedenktafeln aus weißem Porzellan werden herausragende Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte gewürdigt.