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Gedenkstätte Ravensbrück erhält Interview-Sammlung

Die Filmemacherin Loretta Walz hat ihre Sammlung von Interviews mit Überlebenden von NS-Frauen-Konzentrationslagern an die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten übergeben. Die mehr als 200 audiovisuellen Interviews seien von der Gedenkstätte Ravensbrück erworben worden, teilte die Stiftung am Donnerstag in Oranienburg mit. Damit könne die bedeutsame Sammlung lebensgeschichtlicher Zeitzeuginnen-Erinnerungen nun von der Gedenkstätte genutzt werden.

Die Sammlung umfasst nach Stiftungsangaben 205 Interviews mit Überlebenden der frühen Frauen-Konzentrationslager Moringen und Lichtenburg und des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück. Sie seien seit den 80er Jahren in einem einheitlich dokumentarischen Format aufgezeichnet worden, hieß es. Der Bestand sei die umfangreichste zusammenhängende Interview-Sammlung zur Geschichte von Ravensbrück und ermögliche einen Zugang zu den Erfahrungen und Erinnerungen der Überlebenden aus verschiedenen europäischen Ländern und politischen Kontexten.

Die Interviews sollen nach Stiftungsangaben in die Mediathek der Gedenkstätte Ravensbrück aufgenommen werden, die begleitenden Fotografien in die Fotothek. Dokumente und weitere Materialien würden in den Archivbestand integriert, hieß es. Damit werde die Sammlung dauerhaft für Forschung, Bildungsarbeit und eine interessierte Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Der Erwerb des Videoarchivs sei durch ein Bundesprogramm möglich gemacht worden, hieß es. Loretta Walz wurde für ihren Dokumentarfilm „Die Frauen von Ravensbrück“ 2006 mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.