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Gedenken an Opfer des KZ-Außenlagers Lieberose

In Lieberose und Jamlitz (Landkreis Dahme-Spreewald) wird am Sonntag mit einem Gedenkgottesdienst und einer Wanderausstellung an den 82. Jahrestag der Errichtung des KZ-Außenlagers Lieberose im November 1943 erinnert. Den jüdisch-christlichen Gedenkgottesdienst (13 Uhr) in der Landkirche Lieberose gestaltet der Berliner Rabbiner Andreas Nachama gemeinsam mit der Beauftragten für Erinnerungskultur in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), Pfarrerin Marion Gardei, und Ortspfarrer Wolfgang Krautmacher, wie die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten am Dienstag in Oranienburg mitteilte.

Im Anschluss werde im Justus-Delbrück-Haus im benachbarten Jamlitz die Wanderausstellung „Wer ein Leben rettet … – Lebensgeschichten von Kindern aus dem ‚Verlorenen Transport‘“ eröffnet. Dazu wird das Präsidiumsmitglied des Zentralrats der Juden, Ran Ronen, zu einem Grußwort erwartet.

Die Ausstellung thematisiert die Geschichte eines Häftlingstransports mit 2.400 jüdischen Häftlingen aus dem KZ Bergen-Belsen, der am 24. April 1945 nach einer Irrfahrt in der Nähe des südbrandenburgischen Dorfes Tröbitz endete.

Im KZ-Lieberose, einem Außenlager des KZ Sachsenhausen, wurden rund 8.000 Häftlinge unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen für den Bau des Truppenübungsplatzes „Kurmark“ der Waffen-SS eingesetzt. Bei den Häftlingen handelte es sich überwiegend um Juden aus Ungarn und Polen. Unmittelbar vor der Räumung des Lagers ermordete die SS Anfang Februar 1945 auf dem Lagergelände mehr als 1.300 meist jüdische Häftlinge.