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Gedenken an Befreiung des KZ-Außenlagers Schlieben-Berga

In dem früheren KZ-Außenlagers Schlieben-Berga in (Landkreis Elbe-Elster) ist am Samstag an die Befreiung des Konzentrationslagers vor 80 Jahren erinnert worden. In dem Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald in Südbrandenburg waren in der NS-Zeit bis zu 5.000 Frauen und Männer inhaftiert und mussten Zwangsarbeit für den Rüstungsbetrieb Hasag Hugo Schneider AG leisten. Am 21. April 1945 wurde das KZ mit noch rund 130 Häftlingen von der Roten Armee befreit. Etliche Insassen waren noch kurz vor der Befreiung in das KZ Theresienstadt verschleppt worden.

Brandenburgs Kultur- und Wissenschaftsstaatssekretär Tobias Dünow (SPD) sagte bei dem Gedenken, Orte wie das Außenlager in Schlieben-Berga, eines von 1.154 KZ-Außenlagern, seien wichtig für unsere Erinnerungskultur: „Weil sie zeigen, wie allgegenwärtig das KZ-System war, wie die deutsche Wirtschaft und damit die Gesellschaft davon profitiert haben und nicht zuletzt, weil sie zeigen, wie lange die Geschichte verdrängt worden ist.“ In Schlieben-Berga werde ein weiteres wichtiges Kapitel für unsere Erinnerungskultur sichtbar: das kollektive Verdrängen der Verbrechen.

Schlieben-Berga war den Angaben zufolge das drittgrößte von insgesamt 136 Außenlagern des Konzentrationslagers Buchenwald. Nach 1945 wurden die Baracken zu Wohnungen für Flüchtlinge ausgebaut, auf dem ehemaligen Hasag-Areal entstanden Industriebetriebe. Ein Teil des Geländes wurde durch die NVA und später durch die Bundeswehr genutzt. Erst 2011 wurde von einem Verein auf dem Gelände eine Gedenkstätte mit einer Ausstellung eröffnet.