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Gedenkakt zum 80. Jahrestag der NS-Verbrechen in Nammering

Mit einem Gedenkakt zum 80. Jahrestag der NS-Verbrechen am Bahnhof von Nammering (Kreis Passau) erinnern die örtliche Gemeinde Fürstenstein und die Arbeitsgruppe „KZ-Transport 1945“. Die diesjährige Gedenkfeier findet um 18 Uhr am ehemaligen Bahnhof Nammering statt. Zum Gedenken seien eine ökumenische Andacht, eine szenische Lesung und eine Mahnwache geplant, teilte das Bündnis für Demokratie und Vielfalt aus Passau und Umgebung am Mittwoch mit. Es werde zusammen mit Vertretern des DGB und weiteren Partnerorganisationen an der Gedenkfeier teilnehmen und eine Busanreise ab Bahnhof Passau organisieren.

Vom 7. bis zum 28. April 1945 fand ein Eisenbahntransport mit Häftlingen aus dem Konzentrationslager Buchenwald zum KZ Dachau statt. Rund 5.000 Gefangene wurden dabei „verladen“, nur 800 kamen in Dachau lebend an. Der Zug hatte sich in einen Transport voller Toter und Sterbender verwandelt.

Auf seinem Weg sollte der Zug in Eging stehenbleiben, weil die Bahnstrecke unterhalb von Tittling beschädigt war. In Eging äußerte der Transportführer die Absicht, alle Häftlinge zu erschießen. Ein örtlicher Lehrer konnte ihn überreden, nach Nammering weiterzufahren, wo der Zug vom 19. April fünf Tage bis zur Weiterfahrt am 24. April 1945 stehenblieb. Die angedrohte Ermordung von 4.000 Menschen konnte zwar verhindert werden, doch blieben insgesamt 794 KZ-Häftlinge ermordet in Nammering zurück. (1454/30.04.2025)