Zitronenmelisse-Tee bei Kopfschmerzen, Baldrianwurzel-Tee bei Unruhe oder Holunderblütentee bei Mandelentzündung – die Autorin Judith Koch hat für Tee- und Naturheil-Fans einen Ratgeber geschrieben. Ihr Buch „Kräutertee und Wadenwickel: Die 500 beliebtesten Hausmittel und Kräuteranwendungen für die ganze Familie“ ist in diesem Frühjahr beim einhorn-Verlag in Schwäbisch Gmünd erschienen.
Koch, Jahrgang 1964, beschreibt sich als Journalistin, Buchautorin und Kräuterpädagogin, die am Rhein lebt. Sie erklärt im Buch, dass sie seit über zehn Jahren für Journale, Zeitschriften und Bücher über die Anwendung traditioneller und heilungsfördernder Methoden recherchiert. „Immer wieder entdecke ich alte vergessene Methoden, die unsere Vorfahren mündlich, manchmal auch in kleinen Hausbüchern schriftlich, innerhalb der Familie weitergegeben haben.“ Zudem finde sie auch in medizinischen Fachbüchern und Abhandlungen Anregungen und Rezeptvorschläge.
In ihrem neuen Werk listet sie mehrere hundert Heilmittel auf. Beispielsweise gegen Erkältungen, Fieber, Zahnfleischentzündungen, Migräne oder Gelenkschmerzen. Bei Schlafstörungen helfen etwa Eier, Sojabohnen, Cashew-Kerne oder Walnüsse. „Sie enthalten Tryptophan, das im Körper in das ‘Glückshormon’ Serotonin umgewandelt wird und damit eine stimmungsaufhellende und beruhigende Wirkung hat“, heißt es im Buch.
Bei Heiserkeit empfiehlt Koch etwa „Gebratenen Apfel mit Honig.“ Wie bei ziemlich allen Empfehlungen gibt es ein detailliertes Rezept zur Zubereitung. Häufig finden sich im Buch auch Hinweise mit zusätzlichen Informationen. Bei diesem Rezept heißt es beispielsweise, dass alte Apfelsorten bevorzugt genutzt werden sollten, da sie gesünder sind. Dazu gehören etwa Boskoop, Glockenapfel, Cox Orange oder Gravensteiner.
Für Menschen mit niedrigem Blutdruck listet sie ein Rezept zur Herstellung einer Rosmarin-Salbe auf. Diese wirke durchblutungsfördernd und halte im Kühlschrank gut ein halbes Jahr. Bei Gelenkschmerzen rät sie zu einer entzündungshemmenden Weißkohlblatt-Auflage. Die mit dem Nudelholz platt gerollten Blätter sollten ein bis zwölf Stunden auf der schmerzenden Stelle liegen.
Im Buch heißt es, dass es das Ziel sei, alltägliche Erkrankungen und Befindlichkeitsstörungen auf natürliche Weise innerhalb bestimmter Grenzen selbst in den Griff zu bekommen. Allerdings finde die Durchführung der Heilanwendungen eigenverantwortlich statt.
Gerade wenn das Leiden nach ein bis zwei Tagen nicht abklingt oder Erkrankte Medikamente nehmen, sollten sie Rücksprache mit ihrem Arzt halten: „Einige Pflanzen setzen die Wirksamkeit von Medikamenten herab.“ Dazu zähle etwa Johanniskraut, das sowohl Auswirkungen auf Herzmedikamente als auch die Antibabypille habe. (1129/17.05.2025)