Die Erde staubt, wird hart, kriegt Risse – solche Folgen bringt Trockenheit mit sich. Darunter leiden auch wilde Tiere. Ihnen kann man durch verschiedene Arten von Wassergaben helfen. Und damit auch sich selbst.
Wasser ist Leben – wer naturnah gärtnern möchte, sollte dieses Sprichwort unbedingt beherzigen. Denn schon eine kleine nasse Stelle zwischen den Beeten, an der Terrasse oder auf dem Balkon wertet die Umgebung ökologisch immens auf. Gerade in Zeiten des Klimawandels ist der eigene Beitrag zum Naturschutz nicht zu unterschätzen, zumal insbesondere im Siedlungsbereich in den vergangenen Jahrzehnten viele natürliche Gewässer verschwunden sind. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) gibt deshalb fünf Tipps für feuchte Stellen rund ums eigene Zuhause.
1. Eine ist die einfachste Möglichkeit, Tieren Flüssigkeit anzubieten. Vögel kann man darin auch beim Baden beobachten. “Ein einfacher Blumentopf-Untersetzer oder ein ausrangierter Suppenteller, gefüllt mit klarem Wasser, erfüllt den Zweck vollauf”, heißt es vom bayerischen Naturschutzverband LBV. Er mahnt zu Hygiene: Die Tränken müssten täglich (ohne Chemieeinsatz!) gereinigt werden, da sich im Wasser sonst Krankheitserreger vermehren könnten. Für Insekten reicht als Tränke ein Schälchen. Wichtig: Steine oder Stöcke hineinlegen, damit Bienen und Hummeln nicht ertrinken.
2. Ein wird anders als eine Tränke bepflanzt, etwa mit Wollgras und Blutweiderich. Geeignet sind alle möglichen Behälter: Maurerwannen ebenso wie Töpfe und Eimer. Ein Mini-Teich passt dadurch auf den kleinsten Balkon. Durch eine naturnahe Gestaltung mit Steinen, Holz und Blumen können Wasserkäfer und Libellen darin eine Heimstatt finden. Geschieht das, braucht man auch keine Sorge vor Mücken zu haben: Käfer- und Libellenlarven haben den Nachwuchs der sich im Wasser entwickelnden Stechplagegeister nämlich zum Fressen gern.
3. sollten sonnig angelegt werden – daher der Name -, außerdem klein und flach. So kann sich das Wasser schnell erwärmen und darf auch mal wegtrocknen. Das ist laut Naturschutzbund (Nabu) gerade für die Entwicklung seltener Amphibienarten wie Kreuzkröte und Laubfrosch wichtig. In Teichen mit dauerhaften und frostfreien Tiefwasserzonen könnten Fressfeinde wie Libellenlarven den Winter überdauern, die die Kaulquappen im Frühjahr vertilgten. Sogar werden besiedelt, etwa von der Gelbbauchunke, die in solchen temporären Gewässern kaum Konkurrenz fürchten muss. Tipp: Wer Lehmboden hat, kann eine Kuhle feststampfen, damit sich Regen hält.
4. Auch klassische von größerer Dimension sind ökologisch wertvoll – wenn sie naturnah gestaltet werden. Das heißt etwa, dass vor allem heimische Pflanzen ins und ans Wasser gepflanzt werden. Fischbesatz ist tabu, ebenso das Aussetzen von Zoohandlungstieren wie Schmuckschildkröten. Sie könnten das Wasser stark verschmutzen und zur Gefahr für heimische Arten werden, warnt die Umweltorganisation BUND. Für den Teichbau gibt es diverse Materialien, etwa Lehm, Folie und fertige Wannen. Wichtig: Es sollte unterschiedlich tiefe Zonen geben, um möglichst viele verschiedene Tiere und Pflanzen anzulocken.
5. Feuchte Stelle heißt nicht zwangsläufig offene Wasserfläche. Wer diese vermeiden möchte, etwa zum Schutz von Kindern, kann auf ein setzen. Dafür eignen sich Bodensenken. Leitet man den Niederschlag aus Regenrinnen dort hinein, wird die Senke regelmäßig vernässt. Bestimmte Pflanzen wie Sumpfdotter- und Schachbrettblume, Bachnelkenwurz und Wiesenschaumkraut lieben solche Fußbäder. Diese Gewächse ernähren eine Vielzahl von Tieren. Auch das Beet selbst ist wegen seines feuchten Charakters ein wichtiger Rückzugsraum etwa für Molche. Ein Stein- oder Totholzhaufen verschafft ihnen zusätzlich Unterschlupf.
Und ein ? Aus ökologischer Sicht ist davon abzuraten. Denn er bräuchte eine Pumpe, deren Filter Kleinstlebewesen im Wasser stören würde. “Das Artenspektrum vermindert sich zwangsläufig, was wiederum Konsequenzen für die möglichen Nahrungsketten im Wasser und – wichtiger noch – die biologische Gewässergüte hat”, heißt es im Ratgeber “Naturoase Wildgarten”. Algengewucher wäre die Folge.
Je naturnäher Wasserstellen im Garten gestaltet werden, desto weniger Arbeit machen sie, weil sich das ökologische Gleichgewicht von selbst einstellt. Umso mehr Zeit bleibt dann fürs Genießen. Denn Wasser tut nicht nur der Umwelt gut. Auch der Mensch profitiert von einem angenehmen Mikroklima an heißen Tagen, vom beruhigenden Beobachten der Flora und Fauna und von der Stille, die vom glatten Wasserspiegel ausgeht. Weil dieser übrigens den Himmel reflektiert, lassen Teiche ihre Umgebung größer wirken. Wasser ist also Leben – und dazu noch horizonterweiternd.