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Früherer SPD-Chef Müntefering aus katholischer Kirche ausgetreten

“Der Glaube ist nicht mehr da” – der Katholik Franz Müntefering hat seiner Kirche den Rücken gekehrt. Als Grund gibt er nicht nur den Verlust des Glaubens an.

Der ehemalige SPD-Vorsitzende und Vizekanzler Franz Müntefering ist aus der katholischen Kirche ausgetreten. Gründe seien unter anderem ein verlorener Glaube und der Missbrauchsskandal gewesen, sagte der 85-Jährige am Mittwochabend in der ARD-Talksendung “Maischberger”. “Der Glaube ist nicht mehr da.” Auch werde die Kirche ihrer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft nicht gerecht.

Zugleich würdigte Müntefering aber auch Christinnen und Christen, bei denen er gesehen habe, dass sie gute Arbeit machten. Auch habe er nach seinem Austritt Anfang des Jahres einen Brief von einem Pfarrer mit einem Gesprächsangebot erhalten. Er bleibe aber bei seinem Entschluss.

Müntefering erinnerte an seine aktive Zeit als Katholik, in der er auch Messdiener gewesen sei – später sei er aber davon abgekommen. Mit 20, 25 Jahren habe er nicht mehr geglaubt und habe danach lediglich noch bei Ereignissen wie Hochzeiten und Beerdigungen praktiziert. “Das mit den Kirchen, das funktioniert so nicht”, sagte Müntefering in der Sendung.