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Fritz-Gerlich-Preis für britisches Drama “Brides”

Jedes Jahr verleiht die katholische Kirche beim Münchner Filmfest einen eigenen Preis. Diesmal wird eine Produktion geehrt, die sich mit der Verführbarkeit junger Menschen zum Extremismus beschäftigt.

Die britische Regisseurin Nadia Fall hat mit ihrem Drama “Brides” (Bräute) den Fritz-Gerlich-Preis gewonnen. Der Film erzählt die Geschichte zweier junger Musliminnen, die im Jahr 2015 aus Großbritannien in die Türkei reisen. Von dort wollen sie nach Syrien, um sich dem “Islamischen Staat” anzuschließen.

Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde am Mittwochabend beim 42. Filmfest München vom Münchner Kardinal Reinhard Marx vergeben. Die katholische Filmproduktionsfirma Tellux hat den Preis vor 13 Jahren gestiftet.

Die Jury nannte “Brides” einen “Weckruf”. Der Film erinnere daran, dass Jugendliche vor gefährlichen Manipulationen gewarnt und geschützt werden müssten. Ausgrenzung und soziale Ungerechtigkeit befeuerten das Risiko, dass sie sich radikalisierten und von Extremisten rekrutiert würden. “Der Film besticht durch diese Aktualität”, so die Jury.

Die Auszeichnung erinnert an den katholischen Publizisten und NS-Widerständler Fritz Gerlich (1883-1934). Dieser hatte sich Anfang der 1930er-Jahre mit seiner Wochenzeitung “Der gerade Weg” als kompromissloser Gegner Hitlers positioniert. Die Nazis ermordeten ihn am 30. Juni 1934 im Konzentrationslager Dachau. Der nach Gerlich benannte Preis ehrt Filmschaffende, die sich für mehr Menschlichkeit und gegen Diktaturen, Intoleranz und Verfolgung einsetzen.