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Friedensforscher: Nato-Staaten rüsten weiter auf

Mehr als die Hälfte der weltweiten Militärausgaben sind im vergangenen Jahr laut Friedensforschern auf die Nato-Staaten entfallen. Die Mitgliedsstaaten des westlichen Verteidigungsbündnisses gaben 2023 zusammen 1.341 Milliarden US-Dollar für das Militär aus, wie das Friedensforschungsinstitut Sipri am Montag in Stockholm mitteilte. Weltweit lag die Summe laut Sipri-Bericht zu globalen Militärausgaben bei 2.443 Milliarden US-Dollar, so viel wie nie zuvor.

Dem Report zufolge haben die meisten europäischen Nato-Staaten 2023 im Vergleich zum Vorjahr ihre Militärausgaben erhöht. Der Anteil europäischer Staaten an den gesamten Militärausgaben der Nato-Mitglieder lag demnach bei 28 Prozent. Die deutschen Militärausgaben lagen laut den Sipri-Daten bei rund 67 Milliarden US-Dollar (rund 62,8 Milliarden Euro).

„Für die europäischen Nato-Staaten haben die vergangenen zwei Kriegsjahre in der Ukraine die Sicherheitsaussichten grundlegend verändert“, sagte Sipri-Forscher Lorenzo Scarazzato. Der „Wandel in der Bedrohungswahrnehmung“ spiegele sich in der steigenden Ausgaben wider.

Das sogenannte Zwei-Prozent-Ziel der Nato erreichten damit laut Sipri elf von 31 Mitgliedsländern (Stand 2023). Das Ziel besagt, dass jedes Nato-Land zwei Prozent seiner Wirtschaftsleistung für das Militär ausgeben sollte. Scarazzato sagte, das Ziel werde „zunehmend als Basiswert und nicht als zu erreichende Schwelle angesehen“. Schweden ist am 7. März 2024 als 32. Mitgliedsstaat dem Verteidigungsbündnis beigetreten.