Mehr als 2.000 Menschen fordern, den Autor und Friedenspreisträger Boualem Sansal freizulassen – darunter viele aus Verlagen und Literaturverbänden. Adressat ist auch die Bundesregierung.
Die neue Bundesregierung muss aus Sicht von Literaturvertretern mehr für die Freilassung des inhaftierten algerisch-französischen Schriftstellers Boualem Sansal tun. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der Merlin Verlag, das Portal Perlentaucher sowie die Autorenverbände PEN Deutschland und PEN Berlin forderten am Freitag ein Ende seiner Inhaftierung. Sansal hatte 2011 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten. Im November 2024 wurde der Schriftsteller in Algier verhaftet – und aufgrund einer Meinungsäußerung inzwischen zu fünf Jahren Haft verurteilt.
In einem Interview soll er die Grenzen Algeriens infrage gestellt haben, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung. Ein Termin für eine angestrebte Berufsverhandlung steht demnach noch aus. Die Unterstützer von Boualem Sansal betonten, dass seine Äußerungen von der Meinungsfreiheit gedeckt seien und eine juristische Ahndung daher ohne Rechtsgrundlage sei.
Auf der Internetseite des Friedenspreises wurde ein Appell zur Freilassung Sansals veröffentlicht. Mehr als zweitausend Menschen – vornehmlich aus der Buchbranche – haben den Appell den Angaben zufolge bislang unterschrieben.