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Frauenverband: Wählen für Demokratie und Menschenwürde

Für Gleichberechtigung und eine vielfältige Gesellschaft – und gegen den Kurs der AfD: Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands ruft zum Wählen auf. Und kämpft auch intern um die Brandmauer nach rechts.

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) hat zehn Tage vor der Bundestagswahl alle Wahlberechtigten dazu aufgefordert, von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen: “Treten Sie ein für unsere Werte, für Demokratie und Menschenwürde. Gehen Sie bitte wählen!”

In einem am Donnerstag verschickten Statement des kfd-Bundesvorstands heißt es, da die AfD starken Zulauf habe, nehme man die Wahl besonders ernst: “Unsere Werte wie Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen auf allen Ebenen in Kirche und Gesellschaft, Klimaschutz und Nachhaltigkeit sowie eine offene und vielfältige Gesellschaft erkennen wir dort nicht.”

Der AfD-Kurs entspreche nicht den Vorstellungen der Frauengemeinschaft von Gleichheit, Freiheit und Frieden. Die kfd verweist in diesem Zusammenhang auf ihren Beschluss “Eine kfd-Mitgliedschaft ist nicht vereinbar mit einer AfD-Mitgliedschaft”. Gelebte Demokratie und Menschenwürde müssten an oberster Stelle stehen.

Brisant ist dieses Statement angesichts der aktuellen Debatte innerhalb der kfd um das Abstimmungsverhalten ihrer Bundesvorsitzenden: Die CDU-Abgeordnete Mechthild Heil hatte am 31. Januar im Bundestag für das “Zustrombegrenzungsgesetz” gestimmt. Der kfd-Diözesanverband Münster kritisiert das Vorgehen der CDU im Bundestag, da es bewusst in Kauf genommen habe, dass die Abstimmung über das “Zustrombegrenzungsgesetz” nur mit den Stimmen der AfD gewonnen werden konnte.

Seitdem gibt es bei der kfd Debatten und erste Austritte von empörten Mitgliedern. Die Münsteraner kfd forderte am Dienstag den Rücktritt von Heil. Die CDU-Politikerin sei als kfd-Bundesvorsitzende nicht mehr tragbar, denn ihre Abstimmungspraxis zeige kein erkennbares Eintreten für die Werte der kfd, hieß es zur Begründung.