Artikel teilen:

Frauenrechtsverteidigerin aus Simbabwe ist Stiftungsgast in Hamburg

Karen Farisai Mukwasi wurde vergangene Woche als Gast der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte aufgenommen. Die Frauenrechtsverteidigerin aus Simbabwe schult seit über 15 Jahren junge Frauen in digitaler Sicherheit und dokumentiert Fälle von Gewalt gegen Frauen, wie die Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte am Montag mitteilte. Außerdem koordiniere sie Spendenaktionen und feministische Programme für die Lehrergewerkschaft Artuz. Die Stiftung bietet Menschen, die aufgrund ihres Einsatzes gegen Unrecht politisch verfolgt werden, für ein Jahr Schutz und Ruhe in Hamburg.

Seit dem Putsch 2017 habe sich Simbabwe in einen militarisierten, autoritären Staat verwandelt, hieß es. „Das macht die Arbeit für Menschenrechtsverteidiger immer schwieriger“, erklärte Mukwasi. Deshalb habe sie 2018 die Plattform Pada gegründet, die junge Mädchen und Frauen zu kreativem Denken und aktiver Teilhabe am öffentlichen Diskurs ermuntern soll. Pada „ist für uns ein Symbol der Schwesternschaft und wachsender weiblicher Konkurrenzfähigkeit. Pada bietet vor allem in unterversorgten Regionen digitale Räume an, in denen soziale und unternehmerische Kompetenzen gelernt und von Frauen erreichte Ziele gefeiert werden“, sagte die Frauenrechtlerin. In Hamburg wolle sie ihre Arbeit bei Pada und Artuz fortsetzen und ihr Netzwerk gleichgesinnter Frauen erweitern.

Im Jahr 2020 geriet Mukwasi in den Fokus der simbabwischen Staatssicherheit, da sie Berichte von zwanzig Opfern aus Harare über Vergewaltigungen, körperliche Gewalt und Zerstörung von Eigentum mit der Kamera dokumentierte. Sie sei festgenommen und verhört worden. Während der globalen Covid-Pandemie setzte sie Schulungskurse für junge Frauen in kleinen Gemeinden fort. Daraufhin sei sie mehrfach von der Polizei vorgeladen worden. Mukwasi habe Drohanrufe erhalten, ihre digitalen Geräte seien gehackt und ihr Auto überwacht worden. Zwei Monate war sie mit ihrer Familie untergetaucht.