Zum 81. Jahrestag der Befreiung des KZ Sachsenhausen soll im kommenden April zum neunten Mal der Franz-Bobzien-Preis verliehen werden. Bewerbungen könnten bis zum 15. Dezember eingereicht werden, teilte die Stadtverwaltung am Donnerstag in Oranienburg mit. Die Auszeichnung der Stadt Oranienburg und der Gedenkstätte Sachsenhausen für Demokratie- und Toleranzprojekte ist mit 5.000 Euro dotiert. Schirmherr ist Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD).
Mit dem nach einem in Sachsenhausen inhaftierten Widerstandskämpfer benannten Preis sollen Projekte in Brandenburg und Berlin gewürdigt werden, die in einem besonderen Maß zu Demokratie, Toleranz und Vielfalt beitragen, hieß es. Projekte, die die Aufarbeitung des Nationalsozialismus und seiner Folgen in Deutschland mit der Gegenwart verknüpfen, würden dabei besonders beachtet.
Bürgermeister Alexander Laesicke (parteilos) betonte, das Eintreten für Demokratie und Toleranz treffe auch heute auf Widerspruch, Ablehnung und im schlimmsten Fall sogar Gewalt. Umso wichtiger sei, Menschen, die sich für freiheitliche und demokratische Werte einsetzen, Respekt und Anerkennung zu zollen. Der Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Axel Drecoll, erklärte, das Engagement für Vielfalt, Demokratie und kritisches Geschichtsbewusstsein sei „heute notwendiger denn je“.
Der Hamburger Lehrer und Politiker Franz Bobzien (1906-1941) war ab 1938 als Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Er kam bei Bombenräumungsarbeiten in Berlin ums Leben.