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Frankfurter Bismarck-Statue soll bleiben – 2024 vom Sockel gerissen

Bekommt Bismarck ein neues Zuhause? Die Bismarck-Statue im Frankfurter Stadtteil Höchst wird wohl nicht versteckt, sondern neu präsentiert. Zuletzt wurde sie attackiert und umgeworfen.

Die Stadt Frankfurt beschäftigt sich nach einer Attacke auf das Bismarck-Denkmal im Stadtteil Höchst mit dem künftigen Umgang mit dem historischen Zeugnis. Die Kommission für Erinnerungskultur spricht sich nun für den Erhalt der Statue aus, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. Demnach plädieren die Experten für eine Übernahme in die Sammlung des Historischen Museums Frankfurt – und für eine weiterhin öffentliche Präsentation im nur wenige Meter vom jetzigen Standort entfernten Bolongaro-Palast. Das Historische Museum solle einen gesellschaftlichen Dialog über den künftigen Standort initiieren

Frankfurts Kulturdezernentin Ina Hartwig begrüßte die Vorschläge der Kommission und bezeichnete sie als angemessen. Es sei sinnvoller, zu diskutieren, wie man mit den Zeugnissen früherer Erinnerungskulturen umgeht, als Denkmäler einfach abzuräumen oder vergangene Geschichtsbilder unkritisch fortzuschreiben.

Das Denkmal in Höchst erinnerte an den ersten deutschen Reichskanzler Otto von Bismarck (1815-1898). Im November wurde er von Unbekannten vom Sockel gerissen und mit Farbe sowie antikolonialistischen Parolen besprüht. Die Stadt brachte die Statue daraufhin in ein Depot und beauftragte die 2021 gegründete Kommission für Erinnerungskultur mit einer Empfehlung zum Umgang mit dem Kunstwerk.

Auch in anderen Städten wird über den Umgang mit Bismarck-Statuen diskutiert. So zeigte 2024 das Museum für Hamburgische Geschichte Künstlerentwürfe zum Umgang mit der Statue oberhalb des dortigen Hafens. Zuvor gab es einen Ideenwettbewerb, wie die mehr als 30 Meter hohe Statue in ihren historischen Kontext eingebettet werden kann. Sie gilt als weltweit größtes Abbild des früheren Reichskanzlers.