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Franckesche Stiftungen erforschen Objekte aus Borneo

110 Objekte aus der Kunst- und Naturalienkammer der Franckeschen Stiftungen in Halle sollen näher erforscht werden. Wie die Stiftungen am Freitag in Halle mitteilten, stammen die Objekte aus Borneo und waren in den 1840er Jahren für die Sammlung nach Halle geschickt worden.

Im Rahmen eines dreijährigen Forschungsprojekts, das vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert wird, würden die Herkunft und die Erwerbungsumstände der Objekte analysiert sowie ihre ursprünglichen Zwecke in der Herkunftsgesellschaft bestimmt, hieß es. Auch die Menschen auf Borneo, von denen die Objekte stammen, sollen dabei in den Blick genommen werden.

Die Kunst- und Naturalienkammer der Franckeschen Stiftungen wurde in den Jahren 1736 bis 1741 konzipiert und gestaltet. Sie gilt den Angaben zufolge heute als die einzige vollständig erhaltene „Wunderkammer“ beziehungsweise Kunstkammer bürgerlichen Ursprungs aus der frühen Neuzeit. Im 18. Jahrhundert zählte die Sammlung den Angaben zufolge knapp 5.000 Objekte, die aus dem weltweiten pietistischen Netzwerk nach Halle kamen.

Über das Rheinische Missionswerk gelangten im 19. Jahrhundert auch zwei Missionare nach Borneo, der drittgrößten Insel der Welt in Südostasien. Sie hatten den Auftrag, Objekte für die Kunst- und Naturalienkammer nach Halle zu senden.