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Fotografien von NS-Deportationen aus Hamburg entdeckt

Erstmals sind drei Fotografien entdeckt worden, die die Deportation von jüdischen Hamburgerinnen und Hamburgern durch Nationalsozialisten im Herbst 1941 zeigen. Forschende der Freien Universität Berlin und der Stiftung Hamburger Gedenkstätten haben die Aufnahmen identifiziert, wie die Stiftung am Samstag mitteilte. Bislang hatte es keine bekannten fotografischen Dokumente über die NS-Deportation von mehr als 1.000 jüdischen Hamburgerinnen und Hamburgern am 25. Oktober 1941 gegeben.

Die Fotos werden in einer Pop-Up-Ausstellung ab 4. November im Geschichtsort Stadthaus gezeigt. Die Bilder sind bis zum 6. Januar 2026 in Hamburg zu sehen.

Die Aufnahmen zeigen die Ankunft der verfolgten Menschen an der Sammelstelle und den Abtransport mit Mannschaftswagen zum Hannoverschen Bahnhof, dem Ausgangspunkt für Deportationen während der NS-Zeit. Die Forschenden hoffen jetzt auf Hinweise aus der Bevölkerung, um die abgebildeten Personen identifizieren zu können.

Die Aufnahmen stammen aus einem Fotoalbum, das im United States Holocaust Memorial Museum in Washington D.C. verwahrt wird. Bislang waren die abgebildeten Personen als „Opfer der alliierten Luftangriffe vor ihrer Evakuierung“ bezeichnet worden. Diese Interpretation sei nun widerlegt.