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Foto-Ausstellung in Oberhausen zeigt Beratungen zum Grundgesetz

Unter dem Titel „Der Weg zum Grundgesetz. Fotografien von Erna Wagner-Hehmke“ präsentiert das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland erstmals eine Ausstellung im LVR-Industriemuseum St. Antony-Hütte in Oberhausen. Die Bilder der renommierten Fotografin sind vom 6. Juni bis zum 28. September zu sehen, wie der Landschaftsverband Rheinland (LVR) am Donnerstag mitteilte. Die Aufnahmen zeigten die Arbeit des Parlamentarischen Rates, der 1948 in Bonn ein neues Grundgesetz verfasst hatte.

Erna Wagner-Hehmke (1905-1992), die 1925 mit ihrer Lehrmeisterin Anne Winterer ein Fotostudio in Düsseldorf gegründet hatte, hatte den Angaben zufolge im Sommer 1948 von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen den Auftrag erhalten, den Parlamentarischen Rat in Bonn und seine Arbeit am neuen Grundgesetz zu dokumentieren. Dabei habe sie sich der klassischen Reportagefotografie bedient und oft ungewöhnliche Perspektiven gewählt, die die Betrachtenden in die Szene hineinziehen, hieß es. Ihre Arbeit biete so einen umfassenden und lebendigen Einblick in die Entstehung der Demokratie in Westdeutschland.

Die Fotografien von Wagner-Hehmke seien zudem von „unschätzbarem Wert“, da von der Arbeit des Parlamentarischen Rat ansonsten nur etwa zehn Minuten Filmaufnahmen und wenige Tonaufzeichnungen existierten. Ihre Bilder gehören zum Sammlungsbestand der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.