Zum Tag der Provenienzforschung geben am Mittwoch wissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Friedenstein Stiftung Gotha einen Einblick in ihre Suche nach Beute- und Raubkunst. Unter anderem gibt der Provenienzforscher Ronny Licht in einer 45-minütigen Führung (Beginn: 16.15 Uhr) Einblick in die bewegte Geschichte der Gothaer Sammlung, von den Verlusten bis zu spektakulären Rückführungen, wie die Friedenstein Stiftung Gotha am Dienstag mitteilte.
Die Gothaer Sammlungen gehören nach Angaben der Stiftung zu den am stärksten von Verlusten betroffenen Museen Deutschlands. Fast alle Abgänge seien auf den Zweiten Weltkrieg und dessen Folgen zurückzuführen. Die Friedenstein Stiftung Gotha erforsche systematisch, wie die Objekte abhandengekommen sind und arbeite an deren Dokumentation.
Weitere Einblicke gibt es zudem online. In einem Blogbeitrag, der am Mittwoch freigeschaltet wird, werde die Ethnologin Kerstin Volker-Saad beschreiben, wie sie in dem Projekt „Dialog der Welten“ die außereuropäische Kunst der Friedenstein Stiftung Gotha erforscht. Die Ethnologin rekonstruiert die außereuropäischen Objektbiografien und untersucht die Verbindungen der Gothaer Herzöge mit der fernöstlichen Kulturregion.
Im Depot der Friedenstein Stiftung Gotha befänden sich gut 250 Objekte aus dem Indonesischen Archipel, hieß es. Dazu gehörten Artefakte, Waffen, Ritual- und Gebrauchsgegenstände. Die Herkunfts- und Erwerbserforschung erfolge in enger Zusammenarbeit mit den Gesellschaften, in deren kulturellem Umfeld die Objekte erschaffen wurden.