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Forscher: Verständigung von Demenzkranken mit Angehörigen verbessern

Mithilfe eines speziellen Video-Programms will die Universität Witten/Herdecke die Kommunikation zwischen Menschen mit Demenz und ihren pflegenden Angehörigen verbessern. Beim „Video-Feedback-Interventions-Programm“ werden zunächst kurze Videos von alltäglichen Pflegesituationen aufgenommen und dann von Pflegefachleuten mit den Betroffenen besprochen, wie die Hochschule am Montag in Witten mitteilte.

Zuhause lebende Demenzkranke und ihre Angehörigen seien bei der bisherigen Entwicklung des Programms nicht einbezogen gewesen – diese Lücke wolle man mit dem neuen Forschungsprojekt nun schließen, hieß es. Rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland hätten eine Demenzerkrankung, mehr als zwei Drittel von ihnen lebten zuhause und würden von Angehörigen betreut.

Bei dem Video-Feedback wollen die Fachleute gemeinsam mit den Betroffenen „gelingende Situationen“ in der Pflege identifizieren, wie es hieß. So sollten die Handlungskompetenzen der pflegenden Angehörigen gestärkt, gemeinsame positive Momente mit den Erkrankten gefördert und die gegenseitige Verständigung verbessert werden, erklärte die Universität. Menschen mit Demenz fühlten sich in der Betreuung durch Angehörige oft nicht richtig wahr- oder ernstgenommen. Umgekehrt fragten sich Familienmitglieder, wie sie angemessen reagieren sollen, wenn die Kommunikation schwieriger wird.

In den kommenden zwölf Monaten erarbeiten die Forscher den Angaben zufolge in Workshops mit zuhause lebenden Menschen mit Demenz und pflegenden Angehörigen Situationen und Ziele, die den Betroffenen für die Nutzung des Video-Feedbacks besonders wichtig sind. Danach solle das Programm in einer Folgestudie überprüft werden, um es später in die Regelversorgung übernehmen zu können, sagte die Pflegewissenschaftlerin Margareta Halek, die an der Uni Witten/Herdecke das Forschungsprojekt leitet.