Dortmunder Forscher wollen ein KI-Tool entwickeln, das leicht verständlich Zugang zu politischen Informationen bietet, diese einordnet und auf Echtheit und Vertrauenswürdigkeit überprüft. Vor allem in den sozialen Medien gebe es eine Vielzahl schwer überprüfbarer Falschdarstellungen und Manipulationen, durch die demokratische Prozesse beeinflusst würden, teilte die TU Dortmund am Mittwoch mit. Das vom Rehabilitationswissenschaftler Jens Gerken geleitete Verbundprojekt gehe nun der Frage nach, wie Künstliche Intelligenz Bürgerinnen und Bürger dabei unterstützen könne, sich politisch zu informieren, ohne durch Fake News und Desinformationskampagnen manipuliert zu werden.
Während der dreijährigen Projektlaufzeit solle eine leicht zu bedienende App namens KonCheck entwickelt und erprobt werden, die politisch relevante Informationen einordnen und überprüfen kann, hieß es. Technologisch sollen dabei Sprachmodelle der künstlichen Intelligenz zum Einsatz kommen. Nutzer könnten Fragen zu bestimmten Texten stellen, sich Quellen anzeigen lassen, Artikel in einfacher Sprache abrufen oder sich Inhalte im Kontext einordnen lassen. Das KI-Tool solle dabei ein intuitives und leicht verständliches Design haben, da es sich vor allem auch an Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, Seniorinnen und Senioren sowie junge Erstwählende richtet.
„Wir möchten mit KonCheck ein Werkzeug schaffen, welches eine neue Form von Teilhabe in der digitalen Welt schafft“, erläuterte Projektleiter Gerken, der das Fachgebiet „Inklusive Mensch-Roboter-Interaktion“ an der Fakultät Rehabilitationswissenschaften der TU Dortmund leitet. „Anstatt mediale Inhalte nur zu konsumieren, sollen sich die Nutzerinnen und Nutzer von KonCheck interaktiv mit ihnen auseinandersetzen.“
Weitere Projektpartner im Forschungsverbund sind den Angaben zufolge die Sozialforschungsstelle Dortmund, das Fachgebiet Communication for Health, Inclusion and Participation der TU Dortmund, das CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit, das Institut für Internetsicherheit der Westfälischen Hochschule und die Hochschule Rhein-Waal. Die Daimler und Benz Stiftung fördert den Verbund mit 1,5 Millionen Euro für drei Jahre.