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Forscher entdecken Tierpartnerschaft zwischen Ozelot und Opossum

Ein internationales Wissenschaftsteam unter Federführung der Universität Bielefeld hat im peruanischen Amazonas eine ungewöhnliche Tierpartnerschaft zwischen einem Raubtier und einer Beutelratte dokumentiert. Die erstellten Videoaufnahmen zeigten gemeinsame nächtliche Streifzüge eines Ozelots und eines Opossums, erklärte die Universität Bielefeld am Donnerstag. In Rücksprache mit weiteren Forschenden hätten sich auch in anderen Regionen Perus Hinweise auf dieselbe Verbindung zwischen den zwei sehr unterschiedlichen Tierarten gefunden. Die Studie wurde nun in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Ecosphere“ veröffentlicht.

Das wissenschaftliche Team vermutet hinter der ungewöhnlichen Tierpartnerschaft einen gegenseitigen Nutzen. Opossums könnten vom schützenden Beisein des Raubtieres profitieren, während der Ozelot durch die besonderen Eigenschaften der Beutelratte bei der Nahrungssuche unterstützt werde, hieß es. So seien Opossums resistent gegenüber dem Gift von Vipern. Eine Art chemische Tarnung durch die Vermischung ihrer Gerüche sei ebenfalls denkbar.

„Auch wenn wir noch nicht sicher sagen können, ob es sich tatsächlich um eine feste Partnerschaft handelt, könnten wir hier das südamerikanische Gegenstück zur bekannten Zusammenarbeit zwischen Kojoten und Dachsen in Nordamerika beobachten“, erklärte die Bielefelder Verhaltensökologin Isabel Damas-Moreira. Solche Kooperationen seien besonders faszinierend, „weil sie zeigen, dass sich Beziehungen auch zwischen nicht verwandten Arten entwickeln können“. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern durchgeführt, wobei die Universität Bielefeld die Federführung hatte.