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Forscher: Ein Drittel aller Pflanzenarten wächst auf Inseln

Ein internationales Forscherteam unter Leitung der australischen Macquarie University und der Universität Göttingen hat herausgefunden, dass mehr als ein Drittel aller weltweiten Pflanzenarten auf Inseln wächst. Die Studie zeige auch, dass von den als bedroht eingestuften Arten mehr als die Hälfte ausschließlich auf Inseln vorkomme, teilte die Göttinger Universität am Mittwoch mit. Inseln machen dabei nur etwas mehr als fünf Prozent der Landfläche der Erde aus.

Die Forscher haben den Angaben zufolge Daten von rund 300.000 Gefäßpflanzen-Arten analysiert – das sind Pflanzen, die im Gegensatz zu Moosen ein Gefäßsystem für den Wasser- und Nährstofftransport haben und den größten Teil der Arten auf der Erde ausmachen. Neben einer Liste aller auf Inseln vorkommenden Gefäßpflanzen dokumentierte das Team auch deren Verbreitung und Gefährdung. Bedrohungen sind demnach zum Beispiel schwindende Lebensräume, der Klimawandel oder vom Menschen eingebrachte, also invasive, Arten.

„Unsere Ergebnisse unterstreichen die herausragende Bedeutung von Inseln für den Erhalt der globalen Artenvielfalt“, sagte der Leiter der Abteilung Biodiversität, Makroökologie und Biogeographie der Universität Göttingen, Holger Kreft. „Leider stellen wir fest, dass Inselarten in alarmierendem Tempo aussterben.“ Um Ökosysteme auf Inseln besser zu schützen, brauche es eine Ausweitung von Nationalparks, aber auch die Bekämpfung von invasiven Arten und die Wiederherstellung einheimischer Lebensräume.